Zwillingsschwangerschaft

Zwillingsschwangerschaft: Das war mein erstes Trimester

Mit dem heutigen Tag starte ich bereits in die 17. Schwangerschaftswoche, sprich ins fünfte Monat. Die Zwillinge sind wohlauf und erst heute hatten wir wieder ein gemeinsames Date, wo wir unsere Zwerge wieder mal kurz beobachten und ihren winzigen Herzen beim Schlagen lauschen durften.
Hätte mir jemand Anfang des Jahres gesagt, dass ich schwanger mit Zwillingen sein würde, hätte ich wohl laut angefangen zu lachen. Im ersten Moment hat uns die Neuigkeit der Zwillingsschwangerschaft zwar sprichwörtlich die Füße unter den Boden weg gezogen und jetzt könnten wir es uns einfach auch schon gar nicht mehr anders vorstellen.

Zwillingsschwangerschaft: So haben wir davon erfahren

Generell von meiner Schwangerschaft hab ich schon recht früh erfahren. Ich kenne meinen Körper mittlerweile sehr gut und hatte einen leisten Verdacht, dass da etwas sein könnte. Als meine Tage dann ausblieben, hielt ich es genau 1,5 Tage aus bevor ich einen Schwangerschafts-Frühtest machte.
Noch am gleichen Tag bekam ich einen Termin bei meinem Frauenarzt, der die frühe Schwangerschaft bestätigte. Wenn man bedenkt, dass das noch mitten im Corona-Lockdown war, gar kein leichtes Unterfangen.

Nach weiteren drei Wochen stand dann unsere erste offizielle Ultraschalluntersuchung an. Ich war ultra-nervös und aufgeregt, ob alles in Ordnung sein würde, denn nur wenn ein Herzschlag festgestellt wird, kann natürlich auch die Schwangerschaft bestätigt werden. Am frühen Morgen um 8 Uhr saßen wir also nervös in der vertrauten Praxis meines Arztes bis wir endlich dran waren.
Zuerst führte der Arzt die vaginale Untersuchung durch und dann ging’s rüber zum Ultraschall. Mein Freund durfte zum Glück der gesamten Untersuchung beiwohnen, wie gesagt in Zeiten von Corona keine Selbstverständlichkeit. Als der Arzt den Ultraschall durchführte (ich sah auf dem Bildschirm sowieso nur graues Rauschen), wurde er plötzlich ruhiger und mir rutschte das Herz in die Hose. Sekunden fühlten sich wie Minuten an und ich hatte schon Angst, etwas könne nicht in Ordnung sein. Und auf einmal fing mein Frauenarzt völlig off topic an darüber zu reden, dass Mathematik nie so ganz seine Stärke war, aber bei ihm 1+1 immer gleich 4 ergäbe.

Ich hörte Steff nur wirr in den Raum fragen: „Vierlinge?“ Und mein Arzt so: „HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH, ihr bekommt ZWILLINGE!“

Nachdem wir ja beide Masken trugen, konnten wir jeweils nur die Augen des anderen erkennen. Aber ich würde nachträglich echt sehr viel dafür geben, unsere beiden Gesichter in dem Moment nochmal sehen zu können. Ich kann mich eigentlich nur daran erinnern, wie mir im ersten Moment das Blut aus Gesicht und Händen wich. Was für eine Überraschung!

Wann habt ihr euch entschieden eine Familie zu gründen?

Wir haben schon seit einiger Zeit darüber gesprochen, wann der „richtige Zeitpunkt“ eine Familie zu gründen für uns sein könnte. Als vergangenen Sommer meine Oma, die mir alles bedeutete ganz überraschend und wahnsinnig schnell verstarb, hat sich in mir einiges verändert.
Ich hab gemerkt, wie schnell sich ALLES im Leben verändern kann und plötzlich ist nichts mehr wie es war. Ich hab irgendwann gespürt, dass ich nun bereit sein könnte, selbst Mama zu werden.

Steff und ich haben uns auch schon davor öfter darüber unterhalten. Generell finde ich es super wichtig, dass man in der Beziehung offen diskutiert, die Wünsche des Partners respektiert und gemeinsam einen Weg findet. Wir entschieden uns dafür auf das neue Jahr zu warten und im Frühjahr einfach mal zu schauen, was passiert. Dass alles so schnell ging, damit hatten wir zwar nicht gerechnet, waren aber um so glücklicher, als ich dann sofort schwanger war.

Natürlich oder Hormonell?

Die wohl mit am häufigsten gestellte Frage, die mir seit der Nachricht Zwillinge begegnet ist, ob die Befruchtung auf natürlichem Wege passierte oder ob wir uns einer künstlichen Befruchtung unterzogen haben. Ich muss schon sagen, dass ich es teilweise etwas dreist fand so gerade aus danach zu fragen, vor allem weil dieses Thema bei vielen Paaren mit sehr großem Schmerz verbunden ist. Auf der anderen Seite bin ich aber auch dafür, das Ganze zu enttabuisieren. Aber das sagt sich natürlich leicht als jemand der nicht davon betroffen war.

Unsere Zwillinge entstanden auf ganz natürlichem Wege und ich weiß es so sehr zu schätzen, welches Geschenk das ist. Die Nachricht über die Zwillingsschwangerschaft hat mich so überwältigt, weil es weder in Steff’s, noch in meiner Familie Zwillinge gibt. Auch hatte ich vorher noch nie darüber nachgedacht oder damit gerechnet je Mama von Zwillingen werden zu dürfen. Generell schwanger zu werden und Leben in sich zu tragen, ist so ein großes Geschenk – ein Wunder. Und wir dürfen dieses Wunder gleich in doppelter Ausführung erleben. Ich bin wahnsinnig dankbar darüber.

Übelkeit, Hormone und andere kleine Wehwehchen

Ganz zu Beginn, als ich von der Schwangerschaft erfahren hatte, ging es mir blendend. Keine Übelkeit, keine Müdigkeit von der alle immer erzählen und keine Gelüste auf Essen.
Nun denn, zu früh gefreut, denn ab der 7. Woche begann die morgendliche Übelkeit. Obwohl ich mich nur 2 Mal übergeben musste, war mir bis zur 11. Woche oft bis in den Nachmittag hinein total übel und gammelig. Wenn ich den Kühlschrank öffnete und ich Essen nur sah, wurde mir schon übel. Gewisse Gerüche gingen auch gar nicht und Steff musste mir Essen wirklich vorsetzen.

Auch die hormonelle Umstellung im Körper konnte ich in dieser Zeit deutlich spüren. Ich war lustlos, antriebslos und hatte einfach keine Energie. Auch was das Arbeiten betraf, war das teilweise ganz schön herausfordernd, denn ich war so null kreativ und einfach nur ständig platt. Ich hab aber dann einfach begonnen auf meinen Körper zu hören und Nachmittags, wenn ich müde war einfach mal zwei Stunden geschlafen. Das war anfangs oft ganz schön herausfordernd für mich nicht mehr so leistungsfähig zu sein und noch dazu wussten bisher ja wirklich nur die Familie und unsere engsten Freunde Bescheid.

Aber alles in Allem ist dieser Prozess, denke ich völlig normal und ich hab diese hormonelle Umstellung wohl ganz glimpflich überstanden. Seit ziemlich genau der 11. Woche (Ende dritter Monat) fühle ich mich aber wieder fitter und meine Energie ist zurück. Dennoch merke ich, dass mein Körper aktuell Höchstleistungen erbringt und falle abends einfach nur noch in eine Art komatösen Schlaf, der alle paar Stunden von einer kurzen Pinkelpause unterbrochen wird.

Eineiige oder Zweieiige Zwillinge?

Auch eine sehr häufig gestellte Frage ist, ob die Zwillinge ein- oder zweieiig sind. Soviel sei verraten, sie sind zweieiig und wir wissen schon recht sicher die Geschlechter. Ob wir diese vor der Geburt öffentlich bekannt geben, wissen wir derzeit noch nicht und lassen wir auf uns zukommen.

1 Kommentar
  • Conny
    Veröffentlicht am 16:55h, 21 April Antworten

    Vielen Dank für den recht „intimen“Artikel… haben auch überraschend, jetzt mit 40 Jahren, nach unseren drei Kindern … noch das Geschenk bekommen, uns in 30.wochen über Zwillinge zu freuen 🙂

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